Dem Aussehen und der histologischen Struktur nach werden Narben in normotrophe, atrophe, hypertrophe und Keloide unterteilt. Die letzten beiden bilden eine Gruppe der pathologischen Narben.
Normotrophe Narben
Normotrophe Narben (bündig mit der umgebenden Haut liegende) sind die harmlosesten (Abb.1). Sie werden als Ergebnis einer adäquaten Organismusreaktion auf Trauma gebildet. Mit der Zeit werden sie dünner, weißlicher und bereiten keine körperlichen Unbequemlichkeiten. Diese Narben müssen in der Regel nicht korrigiert werden. Eine Ausnahme bilden aber Fälle der ästhetischen Verbesserung des Erscheinungsbildes einer Narbe, Oberflächenglättung und die Beschleunigung der Wiederherstellung der Farbe (Narbenbehandlung Stockholm).
Abb.1. Normotrophe Narben am Bauch
Atrophen Narben
Die atrophen Narben (liegen unter dem Hautniveau) entstehen oft infolge der Verletzungen oder Entzündungen, welche sich in boxar, ice pick und rolling Narben unterteilen lassen (Abb.2).
Abb.2. Arten der atrophen Narben
Atrophe Eispickel-Akne-Narben
Atrophe Boxcar-Narben
Atrophe Rolling-Narben
Die Haut über den atrophen Narben ist dünn, schlaff, häufig durch eine Querstreifung gekennzeichnet. Oft sind diese Narben pigmentfrei und wirken deswegen weiß. Die typische Form dieses Narbentys ist durch einen Defekt des Bindegewebes unter der Narbe bedingt, sowie durch Mangel an Kollagen und Elastin, welche als Hautgerüst bildende Kernproteine dienen. Siehe auch Behandlung atrophe Narben und Aknenarben in Stockholm.
Keloide und hypertrophe Narben
Keloiden und hypertrophe Narben vereinen sich hier im selben Abschnitt, weil es sehr schwierig ist, diese Narben in den frühen Stadien ihrer Entstehung zu unterscheiden. Im weiteren Reifungsprozess von Narben werden die Unterschiede zwischen Keloiden und hypertrophen Narben deutlicher. Daher sollten Behandlungsansätze auch entsprechend ihrer Art geändert werden.
Hypertrophe Narben
Eine hypertrophe Narbe hat eine erhabene Narbenbasis, die über der Hautoberfläche platziert wird. Der Unterschied zwischen einer hypertrophen Narbe und einem Keloid ist das Wachstumsmuster. Eine hypertrophe Narbe wächst in die Höhe (Abb.3), aber ein Keloid wächst in die Breite. Am häufigsten treten hypertrophe Narben nach Brustoperationen und Kaiserschnitten auf. Sie können auch nach Verletzungen durch schwere Entzündungen entstehen, auch als Folge einer anschließenden Sekundärinfektion, bei geschwächtem Immunsystem, endokrinen Störungen und mehr (Abb.3). Weitere Informationen zur Behandlung, Entfernung und Korrektur von Keloiden und hypertrophen Narben.
Abb. 3. Hypertrophe Narbe nach der Operation
Abb.4. Keloide entstehen nach Verbrennungen
Keloide (Keloidnarben)
Keloide oder Keloidnarben überschreiten wesentlich die Größe der primären Verletzung und bilden massive Bindegewebewucherungen an den Verbrennungs-, Verletzungsstellen, nach Entzündungen und operativen Eingriffen. Die Kollagenfasern sind chaotisch, knotenartig angeordnet, der Struktur nach ähneln sie dem Fingerabdruckmuster (Abb.4). Unabhängig vom Alter einer Narbe können Keloide aktiv (wachsend) und inaktiv (stabilisiert) sein. Eine aktive Narbe wächst und juckt, ruft Taubheitsgefühle hervor, emotionale Störungen, sieht rot und angespannt aus, oft mit einem bläulichen Farbton. Ein inaktives Keloid wächst nicht, bereitet dem Patienten subjektiv keine Sorgen, mit seiner rosaroten Farbe gleicht dem normalen Hautton. Am häufigsten bilden sich die Keloidnarben an den Ohrläppchen, im Nacken-, Schultern- und Rückenbereich (Hypertrophe Narben und Keloide vor und nach der Behandlung).